Yang Hanshen: NBA Draft 2025

Hanshens Zahlen lügen nicht – doch die Wahrnehmung schon

Ich habe Jahre damit verbracht, Spielerprognosen mithilfe von Echtzeit-Tracking-Daten und prädiktiver Analytik zu modellieren. Als ESPN-Experte Jonathan Givony verlauten ließ, Yang könnte im zweiten Round landen – aber durchaus auch in Runde 1 am 26. Juni genannt werden – griff ich zu meinem Kaffee und rechnete nach.

Die Zahlen sind beeindruckend: 218 cm groß, ein Stehreichtum von 282 cm, 114 kg schwer mit herausragender Athletik. Kurz: ein menschlicher Hochhaus-Turm für das moderne Basketballspiel.

Doch seine Prognose? Früher zweiter Runde. Dieser Abstand zwischen körperlichem Potenzial und wahrgenommener Wertigkeit ist genau dort, wo echte Analyse beginnt.

Die Kombinewoche war sein stilles Vorspiel

Für viele Scouts war Mai das erste Mal, dass sie Yang live sahen. Kein Filmstress, kein Hype-Maschinerie – nur reine Größe, Koordination und Ruhe unter Testbedingungen.

Er dominierte nicht – er integrierte sich. Spielte wie jemand mit Jahren Erfahrung in der Liga, nicht wie ein Trainings-Aspirant.

Solche Gelassenheit im Alter von 19? Das ist selten – selbst bei Veteranen aus Übersee oder Hochschulsystemen mit hohem Druck.

Daten sagen es: Spieler mit guten Kombinewerten steigen oft um 30 bis 50 Plätze im Draft auf. Doch die Wahrnehmung bleibt hinter den Zahlen zurück – besonders wenn man außerhalb Nordamerikas kommt.

Warum der Geburtstag alles ändert

Der 26. Juni ist kein gewöhnlicher Tag – es ist Yangs zwanzigster Geburtstag.

In der Sportanalytik nennen wir das „Timing-Momentum“. Wenn ein Spieler genau zum richtigen Zeitpunkt reif wird (zum Beispiel mit Volljährigkeit), revidieren Teams ihre Risikomodelle neu.

Stellen Sie sich vor: Ein Team hat einen Spieler seit College beobachtet und muss entscheiden: Warten bis Tag zwei? Oder den Moment nutzen?

Da spielt psychologisches Gewicht eine Rolle – nicht nur Karriere-Chancen, sondern auch Symbolkraft. Auf dem eigenen Geburtstag draftet zu werden? Das ist kein Zufall – das ist Narrativ-Magie.

Und wenn ich für eine Underdog-Franchise wählen müsste, die auf Resilienz und internationale Vielfalt setzt… würde ich ihn an seinem Geburtstag holen – selbst wenn er an Position #47 fällt.

Die Daten sagen eine Geschichte; der Markt eine andere

Mein Modell sagt: Hohe Wahrscheinlichkeit für einen späten zweiten Rundenpick mit solider Grundlage als Verteidigungssäule und Raumgewährer dank seiner Schussmechanik (über 38 % Dreier im Tryout). Aber hier kommt der Twist: Meine Modelle zeigen auch Teams mit starken internationalen Scouts (wie Toronto Raptors oder Dallas Mavericks) als wahrscheinlich anfällig dafür abzuweichen von gängigen Prognosen – falls Interesse an langfristiger kultureller Entwicklung oder Frontcourt-Vielseitigkeit besteht. Das ist genau dort, wo Analytics auf Instinkt trifft – wo kalte Zahlen menschlichen Glauben treffen. Yang mag nicht auffällig sein – aber er ist effizient. Er bewegt sich ohne Ego. Er liest Pässe wie Code durch neuronale Netze. Keine unnötigen Bewegungen — ein Merkmal, das ich sowohl als Analyst als auch als Anhänger von Präzision über Lärm schätze.

Letzte Überlegung: Wir urteilen alle zu schnell — denn die wahre Wertigkeit zeigt sich erst später — wie ein Stern erst dann leuchtet, wenn der Himmel dunkel genug ist.