Plus-Minus ist falsch

Das Mythos des einfachen Plus-Minus

Sei ehrlich: Hat dein Lieblingsspieler +12 in einem Spiel? Bedeutet das Superstar-Status? Wahrscheinlich nicht. Diese Zahl wird durch Teamkollegen, Gegner und sogar Trainerentscheidungen beeinflusst. In meinen Jahren als Datenanalyst bei einem Sporttech-Startup sah ich zu viele gute Spieler unter schlechten Statistiken versinken.

Plus-Minus scheint einfach – wie viele Punkte deine Mannschaft mehr erzielte, wenn sie auf dem Feld waren. Doch hier der Haken: Es belohnt Glück genauso wie Talent. Spielt dein Point Guard mit Steph Curry und Klay Thompson? Du siehst besser aus als du bist. Bleibt man mit Ersatzspielern hängen? Dann leidest du – auch wenn du alles richtig machst.

BPM: Die Wahrheit über Spielerwert

Hier kommt BPM ins Spiel – Box Plus/Minus. Kein herkömmlicher Statistik-Trend, sondern ein Regressionsmodell aus über 30 Jahren NBA-Daten, das Rauschen ausschaltet.

BPM misst, wie viel jeder Spieler pro 100 Angriffe gegenüber dem Durchschnitt beiträgt. Ein +5,0 bedeutet: Du hilfst deiner Mannschaft, fünf Punkte mehr zu gewinnen als ein durchschnittlicher Spieler. Ein +10? Elite-Niveau – Jordan-artig.

Es spielt keine Rolle, ob du mit Harden oder D’Angelo Russell spielst. Es kümmert sich nicht um Tempo oder Stärke der Mannschaft – alles wird standardisiert.

So funktioniert es wirklich

Stell dir vor: Jede Aktion hat Wert.

• 1 Assists ≈ +0,5 Nettopunkte (weil jemand anderes trifft)
• 1 Offensivrebounds ≈ +0,4 (du behältst Ballbesitz)
• 1 Fehlwurf ≈ -0,7 (du gibst ihnen freien Angriff)

Diese Gewichte stammen nicht aus Vermutungen – sie basieren auf historischen Mustern, die zeigen, was Spiele gewinnt. Dann wird kontextuell angepasst:

• Schnelle Teams wie Golden State werden abgemindert (mehr Possessions).
• Spieler auf schwachen Mannschaften erhalten leicht einen Bonus (es braucht mehr Kraft zum Sieg).

Daher haben Spieler wie Jalen Brunson oder Chris Paul oft höhere BPM-Werte als erwartet – sie tragen ohne Sternenglanz konsistent ihre Teams.

Warum das mehr ist als nur Zahlen

Ich wuchs in Chicago auf und sah Kinder in den Straßen härter arbeiten als alle im Training – aber nie gescoutet werden, weil ihre Schule kein Eliteprogramm hatte. Klingt bekannt? Genauso passiert es in der Basketball-Analytik: Systeme bevorzugen Spieler mit auffälligen Zahlen auf starken Teams. Aber BPM? Es gleicht die Waage aus. Es gibt Anerkennung dort, wo sie hingehört – selbst bei Rolle-Spielern, die Rebounds machen oder Verteidiger spielen ohne Aufmerksamkeit.

Und hier mein heißer Tipp: Wenn wir echte Gerechtigkeit bei der Talentevaluation wollen – jene, die verkannte Athleten nach oben bringen – müssen wir auf rohes Plus-Minus verzichten und Modelle wie BPM vertrauen.

Abschließend: Metriken sollen Menschen dienen, nicht nur Zahlen

Du brauchst kein Doktorat dafür zu verstehen – du musst nur eine Frage stellen:

“Messen diese Zahlen wirklich das Wesentliche – oder nur das Gute auf Papier?” Also nächstes Mal sagt jemand: „Er hatte heute +22“, dann pausiere kurz und frag: „Was war sein BPM?“ The Antwort könnte dich überraschen – und endlich den unerkannten Helden des Basketballs Gerechtigkeit schaffen.