Der Overdrive-Effekt

Ich gebe zu: Als ich Maxime Raynauds Namen zum ersten Mal auf der NBA-Draft-Radar sah, war ich skeptisch. Nicht wegen fehlender Talente – ganz im Gegenteil – sondern weil wir diese Geschichte schon oft gesehen haben. Der langsam reifende europäische Prospekt, der sich in der College-Zeit entwickelt und plötzlich als Top-Pick auftaucht.

Aber hier ist das Entscheidende: Daten lügen nicht. In seiner letzten Saison in Stanford hat Raynaud nicht nur besser werden, sondern überdurchschnittlich agiert. Mit 19,8 PPG und 10,3 RPG in der ACC führte er die Liga bei Rebounds und stand zweitplatziert bei den Punkten. Das ist keine Verbesserung – das ist Beschleunigung.

Warum sein Spiel mehr ist als nur „Stretch“

Lassen Sie mich klarstellen: Ja, Raynaud kann von draußen werfen. Seine 44 % von drei aus 84 Spot-Up-Versuchen sind kein Zufall – sie sind Elite für einen Center. Aber nennen Sie ihn noch nicht einen „Stretch-Four“.

Er glänzt dort, wo wenige sind: im Korbgebiet. Seine Low-Post-Score-Rate von 50,7 % (Synergy) ist nicht nur gut – sie ist Elite für die heutige Liga, wo Post-Bewegungen bei großen Spielern nahezu verschwunden sind.

Und hier wird meine Tabelle richtig begeistert: Seine Putback-Effizienz liegt bei 67,4 %, mit Fingertip-Finishes bei 63,6 %. Das heißt: Wenn er am Brett steht (und das tut er), dann greift er nicht nur – er finisht. In einer Ära von schwachen Rebound-Centern zählt das.

Der Achillesferse: Verteidigung & Beweglichkeit

Jetzt kommt die harte Wahrheit – selbst meine Python-Modelle können sie kaum verarbeiten.

Raynauds Blockrate liegt bei 4,6 % (Karrierehoch). Klingt gut? Bis man sieht, dass Gegner innerhalb fünf Fuß trotzdem mit einer Trefferquote von 52,3 % an ihm vorbeipassen.

Warum? Weil er sich bewegt… langsam.

Sein Fußwerk gegen Crossovers oder schnelle Angriffe wirkt wie ein Eichenbaum beim Ausweichen vor Windstößen. Er kann nicht wechselnd verteidigen ohne ausgenutzt zu werden durch Guards oder Wings, die große Center gerne hinter Screens attackieren.

Schlimmer noch? Er kämpft gegen Außenwürfe wegen verzögerter Reaktion und großer Schrittlänge.

In seinem besten Moment ist Raynaud eine Festung im Raum; im schlechtesten wird er selbst zur Barriere.

Stanford war seine Schule – aber wird es funktionieren?

Stanford war nie für Dominanz gebaut worden – es wurde für Entwicklung gebaut. Mit minimaler Unterstützung außer Raynaud selbst (zwei Teamkollegen erreichten jeweils zweistellige Punktzahlen) lief alles durch ihn: The Zone-Offense wurde zu einem einzigen Pivot-Spiel ohne Backupplan außer einem Treffer aus dem Rücken oder einem schnellen Feuerstrom vom Feld. Also ja – seine Statistiken sehen großartig aus… weil weniger Verteidiger ihn stoppen mussten als sonst üblich. Doch jetzt? In der NBA? Du hast keine Zeit für deinen Baseline-Spin-Move nach einem Fehler auf der Verteidigung wenn Tatum oder Booker dir bereits nachlaufend nach unten folgen! Kann dieses Modell außerhalb des ACC-Purgatoriums überleben? Das bleibt unentschieden… aber messbar.

Endurteil: Boden vs Himmel – Eine modellbasierte Prognose

Die eigentliche Frage ist nicht ob Raynaud draftet wird – sondern wie weit oben im ersten Round? The Analytics sagen: Mittlerer Erster Round (8–15), abhängig von Teambedarf. Wenn du um Shooter baust oder sofort Raum auf der Bank brauchst, ist er ideal als Rollenspieler, kein Starter. Wenn dein Team defensiv orientiert spielt, können seine Schwächen früh zu viel kosten. Aber wenn du an Spielerentwicklung durch Struktur glaubst… könnte hier etwas Besonderes stecken. für jetzt? Er ist noch nicht bereit als “der nächste Luke Kornet” bezeichnet zu werden. Aber gegeben Zeit? er könnte einer jener seltenen Juwelen werden, die zeigen dass Analysen zwar oft über Böden recht haben… aber nie über Himmel.