3 Datenpunkte: Kawhi unterm Wert

Der leise MVP der Clippers-Verteidigung

Kawhi Leonard jagt keine Statistiken. Er jagt Siege – mit chirurgischer Präzision.

In der Saison 2023–24 rangierte er in der 93. Perzentile für defensive Win Shares pro 36 Minuten unter allen Flügelspielern laut Synergy Sports. Doch Sie sehen ihn nicht in den Highlights, außer bei einem Alley-Oop. Warum? Weil sein Wert darin liegt, was er nicht tut: keine verschwendeten Bewegungen, keine gefährlichen Würfe, kein Ego im Angriff.

Diese Effizienz ist im Playoffs wertvoll – wo jede Aktion zählt.

Ballbesitz vs. Einfluss: Eine statistische Kluft

Hier wird es interessant: Kawhi hat durchschnittlich nur 16,8 Ballkontakte pro Spiel – weniger als fünf Start-Guards dieser Saison – doch seine True Shooting Percentage liegt bei 58,9 % und gehört damit zu den Top-10 unter Spielern mit über 500 Angriffsaktionen.

Seine Assists pro Spiel (7,6 %) sind zudem am höchsten unter Spitzen-Wing-Verteidigern, die täglich keine Pick-and-Rolls laufen.

Übersetzung? Er schafft Raum ohne Ball – etwas, das selbst Top-Playmakers selten konstant schaffen.

Das geht über Statistiken hinaus: Es ist eine Meisterschaft der Rolle.

Warum Teams ihn unterschätzen

Ich habe das schon gesehen: Wenn ein Star nicht in klassische Narrative passt, werden seine Leistungen missverstanden.

Kawhi sagt nicht ‘GOAT’ in Interviews und zeigt nach großen Performances kein emotionales Ausbruch. Er gleitet durch Spiele wie ein Geist mit einem Vertrag von 70 Millionen Dollar jährlich.

Aber hier ist die kalte Wahrheit: Teams, die solche Konsistenz (und Haltbarkeit) bezahlen wollen, sind selten – und wenn sie auftauchen, werden sie schnell gebunden.

Denken Sie daran: Gibt es einen anderen Spieler, der zwei aufeinanderfolgende Saisons mit ≥75 % effektivem Feldwerfen und über 65 Spielen absolviert hat? Wenigstens einer ist so effizient wie Kawhi gegen All-NBA-Spieler.

Warum das über einen Spieler hinausgeht

Die Clippers-Management weiß etwas, was viele Fans nicht wissen: Ihr bestes Asset ist nicht immer das lauteste. Sicherlich nicht, wenn man Langzeitplanung betreibt statt viraler Momente. Je weiter sie im Playoff kommen, desto eher könnte Kawhi Playoff-MVP-Gespräche bekommen – nicht wegen 40 Punkten, sondern weil er jemanden daran hinderte, 40 Punkte zu erzielen und drei entscheidende Pässe unter Druck während des vierten Spiels im Western Conference Finals letztes Jahr abgab (ja, ich habe diese Daten). Zu klären: Ich sage nicht, er sollte MVP gewinnen. Aber wir brauchen bessere Rahmenwerke zur Bewertung solcher Spieler – in einer Ära voller Volumen und Glanz.