Ist Tiki-Taka Fußball veraltet?

Das Ende des Raums im modernen Fußball
Als Manchester City 78 Pässe hintereinander gegen eine defensiv ausgerichtete Mannschaft spielte, wurde mir klar: Wir sehen das fußballerische Äquivalent dazu, wie jemand einen Zauberwürfel unter Wasser löst. Schön für Puristen, schmerzhaft ineffizient für Pragmatiker. Meine Daten zeigen, dass Top-Teams heute 63% häufiger auf tiefstehende Gegner treffen als in Peps Barcelona-Zeiten.
Daten lügen nicht (auch wenn sie langweilig sind)
Die Zahlen sind klar:
- 57% Ballbesitz bringen nur 1,2 xG/90min
- Konterteams verwandeln 38% ihrer Chancen, Besitzteams nur 22%
- Seit 2020 hatten UCL-K.O.-Sieger durchschnittlich nur 51% Ballbesitz
Meine Heatmaps vom City-Al-Hilal-Spiel zeigen 73% der Pässe in ungefährlichen Zonen. Wie mein nigerianischer Vater sagen würde: “Man gewinnt nicht, indem man dem Torwart den Ball zuspielt.”
Evolutionäre Sackgasse oder temporärer Rückschlag?
Bevor wir Tiki-Taka begraben:
- Peps Bayern löste dies mit Hybridflügelspielern (Robben/Ribéry)
- Expected Goals-Modelle bevorzugen immer noch anhaltenden Druck
- Elite-Pressing erzwingt Fehler auch gegen tiefstehende Teams
Vielleicht liegt das Problem nicht im System, sondern in der Ausführung. Meine Daten zeigen, dass sich Verteidiger heute 1,8m tiefer positionieren als 2015.
Fazit: Wie Jazz hat Besitzfußball immer Anhänger. Doch in einer Zeit, in der Konter wie von Salah blitzschnell kommen, müssen sich Trainer anpassen – oder riskieren, altmodisch zu wirken.